Morgen gehts schon wieder weiter in Richtung Yosemite Park (Josämmiti spricht man das aus). Wir haben fünf Tage in San Francisco verbracht und nehmen eine Reihe vielfältiger Eindrücke mit: Nightlife und Barleben, Stadtleben, den Waschsalon nebst freundlichem Plausch mit kanadischem Ehepaar auf Reisen, Hipster, flauschige Hunde, volle Straßen und drängelnde Autofahrer, wunderschön angelegte und gepflegte Parks, famose Architektur und schicke Häuser, steile Straßen, die Golden Gate Bridge, die nicht golden ist, sondern so heißt, weil sie über das Tor namens Golden Gate zwischen Pazifik und San Francisco Bucht führt, Fahrten mit dem Cable Car und dem Bus (etwas abenteuerlich), leckeres Essen. Ach ja und Bettwanzen.

Der Stadtteil Marina District ist absolut empfehlenswert. Es ist sauber, es gibt viele Cafés und Restaurants und man kann wunderbar herum promenieren und Straßen und Leute bewundern. Man kann von hier aus zu Fuß zur Golden Gate Bridge und zum Fisherman’s Wharf laufen, zu Stränden, Grünanlagen und in die City. Tobi, der verrückte Hund, war sogar an einem Morgen laufen. Mit dem Bus und dem Cable Car gelangt man zum Beispiel zum wunderschönen Golden Gate Park, der größer ist als der Central Park in New York, und zum Richmond District, eher ein Wohngebiet, aber sehr schön zum gucken. Wir haben ein Gratis-Konzert im Park genossen, sind über die Wege spaziert, zum Beispiel beim Stow Lake, der ganz mystisch nebelig war, und haben leckere chinesische Dumplings in Richmond gegessen. Auf der Haight Street, ein bisschen wie das Bremer Viertel, war ich bummeln und hab einen quietschebunten Vintage Fleece gekauft. Soll kalt werden am Josämmiti.

Wer mit knappem Budget unterwegs ist, sollte sich bewusst sein, dass die Preise in San Francisco insgesamt eher oberes Limit sind. Abhilfe können eine Unterkunft mit Küche sein, oder man holt sich eher mal ein Sandwich anstatt essen zu gehen. Wir haben auf jeden Fall viele gute Restaurants und Speisen kennengelernt, zum Beispiel ein Croffle (ein Mix aus Croissant und Waffel) und mochten das Pub Tipsy Pig.

Insgesamt sind wir gute 90.000 Schritte gelaufen und sind begeistert von der schönen Stadt, den Wetterumschwüngen mit Nebel und Wind, den Hügeln, den viktorianischen Häusern mit Giebelchen, Stuck und majestätischen Eingängen auf breiten gepflegten Straßen, die uns zuweilen an unser schönes Bremen erinnert haben (Richtung Flüsseviertel oder Schwachhausen). Hier herrscht so ein entspannter, kreativer Erfindergeist. So als ob der nächsten Steve Jobs am Kaffeetisch nebenan sitzt.

Kleiner Nachtrag zum Wanzen-Desaster: das Hotel hat uns als Entschädigung 100$ erstattet. Die haben wir an unserem letzten Tag direkt für Croffle, Dumplings und Bier auf den Kopf gehauen.
