Das Städtchen Carmel ist absolut entzückend und soll zu den schönsten Ortschaften Kaliforniens zählen. Schriftsteller und andere Kreative gründeten hier einst eine Künstlerkolonie; ein kalifornisches Worpswede also. Clint Eastwood war hier mal Bürgermeister und Jennifer Aniston und Brad Pitt sollen die Gegend hier ebenfalls schätzen. Das erklärt wohl die gastronomisch hohen Preise (Achtung Wortspiel höhö), die uns erstmal schlucken ließen. Der Dollarkurs liegt nicht so günstig wie er sein könnte.

Wir waren ein wenig im Ort spazieren, auf dem Farmers Market, anschließend ein paar Stündchen am traumhaft schönen Strand und abends Burger essen und Craft Beer trinken. Das Städtchen mit rund 4000 Einwohnern und wieder unglaublich vielen Besuchern, was es etwas unwirklich erscheinen lässt, kann man gut zu Fuß erkunden. Es gibt fast überall Fußwege, allerdings geht es viel bergauf und bergab, das sind wir als Bremer nicht gewöhnt.

Es soll ein paar Kuriositäten geben: Post wird erst seit einigen Jahren ausgeliefert, die meisten Einwohner holen sie aber nach wie vor aus ihrem Postfach ab. Angeblich benötigt man für das Tragen von High Heels eine Genehmigung. Außerdem gibt es keine Leuchtreklame, keine Straßenlaternen und keine Parkuhren.

Am zweiten Tag unseres Aufenthalts in Carmel waren wir im Point Lobos State Natural Reserve wandern. Das war wirklich toll! Es war nicht mehr so heiß, aber angenehm warm, und die Wanderwege führten durch vielfältigste Natur: Pinienwälder, schroffe Klippen, sanft zum Meer abfallende Hügellandschaft, Strände; bebuscht, mit Zypressen bewachsen, Sand und Steine. Von hier aus soll man Wale, Delfine und Seelöwen beobachten können. Letztere haben wir in der Ferne auf einem besiedelten Felsen bellen hören und in Silhouetten sehen können. Außerdem gab es viiiiele Pelikane, Eichhörnchen und winzig kleine Salamander. Heute abend zaubern wir uns Nachos mit Käse überbacken aus der Mikrowelle; einen Riesenpott Guacemole haben wir in Ermangelung von Geschirr und Besteck im Supermarkt gekauft. Später werden wir den Sonnenuntergang am Meer betrachten, dafür müssen wir aus unserer Unterkunft nur dem Ocean Boulevard folgen.

Morgen gehts dann weiter nach San Franciso.
(Ich hab nen Ohrwurm:
Wir lassen uns treiben
Irgendwo hin,
Solang‘ in den Bars noch was geht
Solang‘ in den Bars noch was geht
Wir lassen uns treiben
Von hier bis zum Strand
Da, wo die Sterne stehen
Oh, wie gern würd‘ ich dich tanzen sehen.
San Francisco, San Francisco nights.)